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Konsens zum Thema: Bildungschancen für alle

Gesamtstädtische Konsens-Konferenz; Ergebnisse anderer Konsenskonferenzen (oder zurück)

 

  1. Moderation und Assistenz
  2. Beteiligte Organisationen und Institutionen
  3. Ausgangslage und Ziele
  4. Zusammenfassung der Ergebnisse


1. Moderation und Assistenz
Susanne Codoni und Christoph Baumann

2. Beteiligte Organisationen und Institutionen
Amt für Berufbildung und Berufsberatung, Gewerbeverband Basel-Stadt, Gewerkschaftsbund, Handelskammer beider Basel, Jugendparlament, Studentische Körperschaft der Universität Basel, Universität Basel, VertreterInnen der Innnovationswerkstätten.

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3. Ausgangslage und Ziele
Die Erwartungen an unser Bildungssystem sind vielfältig und verändern sich laufend. Neben dem Wissenstransfer werden immer mehr erzieherische Aufgaben an die Schule herangetragen. Die Qualität der Aus- und Weiterbildung wird zum entscheidenden Faktor für den Lebenslauf. Gleichzeitig kämpft die Schule mit zunehmenden Schwierigkeiten. Als Probleme angesehen werden die nachlassende Leistung der SchulabgängerInnen, die schlechte Durchmischung einzelner Schulklassen und der Rückgang der Deutschkenntnisse. Die organisatorischen Überforderungen durch die Schulreform, gewisse Sparmassnahmen und die fehlende Förderung von Begabungen gefährden das Prinzip "Bildungschancen für alle". Ziel der Konsens-Konferenz war es, mit konkreten Projekten und Massnahmen mitzuhelfen, den Anspruch "Bildungschancen für alle" einzulösen.

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4. Zusammfassung der Ergebnisse

Die TeilnehmerInnen stellen den Antrag an den Basler Regierungsrat, folgende vier Projekte umzusetzen:

  • 4.1. Aufwertung von Schulstandorten


4.1. Aufwertung von Schulstandorten
Mit diesem Projekt sollen betroffene Schulstandorte so aufgewertet werden, dass sich eine gleichmässigere soziale und kulturelle Durchmischung einstellt. Damit sollen (Schweizer) Mittelstandseltern Anreize geboten werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen aus Sicht der Beteiligten zwei Strategien zur Anwendung kommen:

a. die Verbesserung des Lernerfolgs aller Kinder, daher auch der Migrantenkinder;

b. die Erhaltung und Verbesserung der Schulqualität in Schulen mit hohen Fremdsprachenanteilen.

Dies kann durch verstärkte Integration fremdsprachiger Kinder und deren Eltern, sowie der gleichzeitigen Stärkung der deutschsprachigen Kinder durch Sprach- und Kulturkurse erreicht werden. Da Experten zeigen konnten, dass für fremdsprachige Kinder eine gute Beherrrschung ihrer Erstsprache unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Erwerb der lokalen Landessprache ist, fordern die TeilnehmerInnen, Sprach- und Kulturkurse für fremd und deutschsprachige Kinder in den obligatorischen Unterricht zu intergrieren. Dadurch steigt allgemein die Sprachkompetenz und wirkt sich auf die weiterführenden Schulen, respektive Berufslehren aus. Die entsprechenden (fremd- und deutschsprachigen) Lehrkräfte koordinieren den Unterricht mit den Klassenlehrkräften.

Für die Umsetzung formulierten die TeilnehmerInnen folgenden Auftrag an die Rektorate der Primar- und Sekundarstufe I: Spätestens ab dem Schuljahr 2002/ 3 führen die Rektorate in mindestens einem ihrer Schulhäuser ein stufenadäquates und situationsangepasstes Modell ein, das Sprach- und Kulturkurse in den Unterricht integriert.

Als flankierende Massnahmen sollen folgende Vorschläge geprüft werden:

a. Auflistung von Bildungs- und Informationsangeboten für Erwachsene

b. Schaffung von niederschwelligen Deutschkursangeboten für Mütter/ Eltern

c. Propagieren dieser Angebote an Elternabenden oder Einschulungsanlässen (Einschulungsprojekt).

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4.2. Schulqualität
Neben der Aufwertung von Schulstandorten war für die TeilnehmerInnen der Konsens-Konferenz wichtig, die Schulqualität mit gezielten Massnahmen zu verbessern. Von einem umfassenden Katalog mit elf Massnahmen werden exemplarisch folgende aufgeführt:

a. Ein obligatorischer Elternrat mit klar abgegrenzten Aufgaben und Kompetenzen soll auf jeder Schulstufe und an jedem Standort tagen. Dieser fördert die Zusammenarbeit von Elternhaus, Schule und Inspektion.

b. Die Selbst- und Fremdevaluation von Unterricht und Lernklima muss verstärkt und verbessert werden. Sie ist zu institutionalisieren und flächendeckend anzuwenden. Dabei sind auch die SchülerInnen nach ihrer Meinung zu befragen.

c. Um zu überprüfen, ob die Lernziele erreicht werden, sollen kantonal jährliche, standardisierte Standortbestimmungen eingeführt werden. Die Ergebnisse des Vergleichs sind den Betroffenen und Verantwortlichen mitzuteilen.

d. Das Anstellungsverhältnis der Lehrkräfte ist so auszugestalten, dass diese entlassen werden können, falls ihre Leistungen nicht genügen.

f. Bei jeder neuen Sparmassnahme, welche die Schule und Ausbildung betrifft, ist abzuklären, ob sie die Qualität von Unterricht und Ausbildung beeinträchtigt. Im Falle einer Beeinträchtigung ist von der Massnahme abzusehen.

g. Bei der Erhebung des Lehrmittelbeitrags in der nachobligatorischen Schulzeit ist eine bessere Informationspolitik und eine erhöhte Transparenz notwendig.

(Seitenanfang, Übersicht der Massnahmen)

4.3. Information für Beruf und Bildung
In Basel-Stadt existieren rund 150 verschiedene Angebote für die Bildung nach der obligatorischen Schulzeit. Diese bieten teils staatliche, teils private Institutionen an. Die Basler Berufsinformation des Amtes für Berufsbildung und Berufsberatung ist zu wenig bekannt, und es bestehen Hemmschwellen, um diese aufzusuchen. Die Kapazitäten reichen heute nicht aus, um bei komplizierteren Anliegen genügend Unterstützung zu bieten. Für schwierigere und spezielle Einzelfälle fehlt ausserdem die Möglichkeit einer intensiven Beratung. Zudem wird die Beratung nur in deutscher Sprache angeboten.

Mit diesem Projekt sollen erstens Lücken im bestehenden Informations- und Beratungsangebot geschlossen werden. Zweitens sollen bestimmte Zielgruppen, zum Beispiel ausländische Jugendliche besser erreicht werden.

Die TeilnehmerInnen beantragen unter anderen folgende Massnahmen:

a. Beizug von Personen aus den entsprechenden Kulturkreisen, auch Einbezug von jugendlichen MitarbeiterInnen, um die Hemmschwelle für interessierte Jugendliche zu senken.

b. Kooperierende Mitarbeit von gleichaltrigen Jugendlichen.

c. Ergänzung des bestehenden Basler Berufsinformationsangebots: Schaffen von Synergien mit bestehenden Institutionen, zum Beispiel Sozialpartnern, und damit Gewährleisten der Koordination.

(Seitenanfang, Übersicht der Massnahmen)


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