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Die Integration fördern

Um eine Brücke zur ausländischen Bevölkerung zu schlagen, will die "Werkstadt Basel" spezielle Anstrengungen unternehmen.

BaZ. Angesichts des überproportional hohen Ausländeranteils hat sich der Kanton Basel-Stadt schon seit etlicher Zeit stärker als andere Kantone um Integrationsfragen gekümmert. Ein aktuelles Beispiel dafür bildet die 21köpfige Kommission für Migrations- und Integrationsfragen, welche im März dieses Jahres nach längeren Vorarbeiten vom Polizei- und Militärdepartement (PMD) auf die Beine gestellt worden ist.
Wie die BaZ bereits berichtete (6. 3. 97), möchte sich dieses Gremium um integrationsfördernde Massnahmen etwa in den Bereichen Erziehung und Bildung, kulturelle Identität oder die sozioökonomische Situation kümmern. Professor Georg Kreis, welcher die Eidgenössische Kommission gegen Rassismus präsidiert, betonte damals Sinn und Zweck dieser Aktion: Das Zusammenleben erfordere Spielregeln, Rechte und Pflichten. Dies sei allen immer wieder in Erinnerung zu rufen. Keinesfalls könne es aber darum gehen, die betroffenen Menschen zu administrieren oder zu bevormunden. Ebenso dürfe die Kommission nicht als zusätzliche Dienstleistung für Ausländer angesehen werden.

Mit "Werkstadt Basel" koordiniert
Einen Beitrag, um das Zusammenleben zwischen ausländischen und schweizerischen Personen zu fördern, gedenkt nun auch "Werkstadt Basel" zu leisten, wie Projektleiter Daniel Wiener von Ökomedia gegenüber der BaZ erklärte. Damit keine Doppelspurigkeiten mit der Kommission entstehen, sorgte der zuständige Regierungsrat Jörg Schild laut Wiener für einen Informationsaustausch. Das heisst, die "Werkstadt"-Verantwortlichen erhielten bereits zweimal die Möglichkeit, ihre Anliegen mit der PMD-Kommission zu diskutieren.

Animation zur Teilnahme
In Zusammenarbeit mit der Kommission des PMD, welcher Leute aus der staatlichen Verwaltung, aus Parteien und aus privaten Organisationen angehören, entwickelt die "Werkstadt Basel" Methoden, um die ausländische Bevölkerung zur Teilnahme an den Innovationswerkstätten in den Quartieren sowie andern speziellen Veranstaltungen für Jugendliche und Frauen zu animieren. Dabei spielt auch der Einbezug der Lehrerschaft und vor allem von ausländischen Vermittlungspersonen eine wichtige Rolle. Bei der Arbeit mit Jugendlichen sollen nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lehrlinge speziell angesprochen werden.
Somit werden die Ausländerinnen und Ausländer gleich von Anfang als Teil der Bevölkerung am Prozess der "Werkstadt Basel" beteiligt. Daniel Wiener legt dabei Wert auf die Feststellung, dass noch kein fixfertiges Konzept vorliegt, sondern noch zahlreiche Kontakte mit Betroffenen hergestellt werden müssten: "Die "Werkstadt Basel" ist eine lernende Organisation", sagt Wiener, der speziell den grossen Erfahrungsschatz hervorhebt, den die Mitglieder der Kommission für Migrations- und Integrationsfragen für die bevorstehende Animationsarbeit mitbringen.
Eine Bedingung kann im Moment auch die "Werkstadt Basel" nicht erfüllen: Die ursprüngliche Absicht, in irgend einer Weise auch die nicht deutschsprachige Bevölkerung zu begrüssen, musste fallengelassen werden. Die Sprachbarrieren sind zu hoch, als dass sie in kurzer Zeit überwunden werden könnten. Es ist nicht einmal bekannt, wie gross der Anteil der Nichtdeutschsprachigen an der Bevölkerung ist. Ausserdem ist unklar, wieviel Deutsch jemand können muss, um nicht mehr zu dieser Gruppe zu zählen. Die PMD-Kommission will sich denn auch mit diesen Fragen auseinandersetzen und zu einem späteren Zeitpunkt Beteiligungsmöglichkeiten für andere Prozesse prüfen.

(Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Basler Zeitung; copyright Basler Zeitung 1997)

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