WERKSTADT BASEL
 

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Innovative Methoden

BaZ. Um nichtorganisierte Interessen zu stärken und gleichzeitig alle wichtigen Interessen der Stadt im Projekt zu vertreten, verwendet die "Werkstadt Basel" erprobte Mittel: Innovationswerkstätten und Konsens-Konferenzen.

Innovationswerkstätten
Innovationswerkstätten haben ihre Wurzeln in Deutschland. Der Zukunftsforscher Robert Jung wollte in den frühen 70er Jahren möglichst vielen Menschen eine Chance geben, auf demokratische Weise über ihre unmittelbare Zukunft nachzudenken. Zu diesem Zweck entwickelte er die Zukunftswerkstatt.
Eine Zukunftswerkstatt hat den Charakter des gemeinsamen Werkens. Sie läuft in drei Phasen ab: Kritik-, Phantasie- und Verwirklichungsphase. Zuerst halten die Teilnehmenden ihre Kritikpunkte zum jeweiligen Thema fest. Danach gewichtet die Gruppe die einzelnen Kritikpunkte. Die zweite Phase überwindet den Ist-Zustand mit der Phantasie und Kreativität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Es werden Ideen und Wünsche formuliert. In der dritten Phase überlegen sich die Teilnehmenden, wie sie einen Schritt näher an ihre Wunschvorstellungen kommen, und entwickeln dazu erste Projektideen. Allein im deutschsprachigen Raum sind zwischen 1980 und 1997 weit über 1000 Zukunftswerkstätten durchgeführt worden.
Die "Werkstadt Basel" spricht von Innovationswerkstätten antstatt von Zukunftswerkstätten. Denn das Schwergewicht liegt auf der Entwicklung innovativer Projektideen. Je zwei separate Innovationswerkstätten finden in jedem Quartier statt. Für Jugendliche gibt es spezielle Innovationswerkstätten, die auf deren Befürfnisse zugeschnitten sind. Erfahrungen mit anderen Beteiligungsverfahren haben gezeigt, dass bei Stadtthemen der Wahrnehmung von Frauen besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden muss. Deshalb organisiert die "Werkstadt Basel" Innovationswerkstätten für Frauen.

Konsens-Konferenzen
Im Anschluss an die Innovationswerkstätten finden ab März 1998 Konsenskonferenzen statt. Konsenskonferenzen kommen aus den USA. Seit 1977 werden sie vorwiegend im Gesundheitsbereich aus Anlass der steigenden Gesundheitskosten angewendet, um die Sicherheit und Wirksamkeit medizinischer Technologien zu identifizieren. Zu Konsenskonferenzen sind Laien eingeladen, die aufgrund von Experteninformationen eine Stellungnahme zu einem bestimmten Thema erarbeiten. Die Stellungnahme spiegelt den Konsens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz. Bis anhin sind in Amerika und in Europa über 200 Konsenskonferenzen zu verschiedensten Themen durchgeführt worden.
Die "Werkstadt Basel" verwendet zwei Elemente der Konsenskonferenzen: zum einen den Einbezug von Expertenwissen. Denn Fachleute sind notwendig, wenn es um die Realisierbarkeit der Vorschläge von Einwohnerinnen und Einwohnern geht. Die Realisierungsphase der Zukunftswerkstatt ist somit in die Konsenskonferenzen verlegt. Zum anderen sollen die Projektvorschläge von möglichst vielen Personen mitgetragen werden, also konsensfähig sein. Im Sinne einer "Win-Win-Strategie" werden Lösungen gesucht, die für alle Nutzen bringen.

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Telefon: 061 205 10 10; e-mail: webmaster (at) ecos.ch