Konsens zum Thema: Mehr
         Lebensqualität im St. Johann
         
         Quartier-Konsens-Konferenz St.
         Johann; Ergebnisse anderer Konsenskonferenzen (oder zurück)  
         
         
            - Moderation und Assistenz
            
            
 - Beteiligte Organisationen und
            Institutionen
            
            
 - Ausgangslage und Ziele
            
            
 - Zusammenfassung der Ergebnisse
         
  
         
         
           
         1. Moderation und Assistenz 
         
         René Kaiser und Lorenz Khazaleh
         
         2. Beteiligte Organisationen und
         Institutionen 
         
         ACS, IG Velo, Komitee wohnliches St. Johann, Pro Natura,
         Quartiergewerbe, Pro St. Johann / Gewerbeverband,
         Vertreter/innen der Innovationswerkstätten, VCS. 
         
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         3. Ausgangslage und Ziele 
         
         Bereits in den Innovationswerkstätten kam zum Ausdruck,
         dass im dicht überbauten St. Johannquartier die
         Verbesserung der Lebens- und Wohnqualität als
         wesentliche Voraussetzung erachtet wird, damit die
         Verbundenheit der Bewohner/innen mit dem Quartier, mit der
         Stadt und dem Kanton erhalten bleibt und so das Ziel einer
         langfristigen Sicherung der Steuereinnahmen natürlicher
         Personen erreicht werden kann. 
         
         Als Probleme, die die Lebens- und Wohnqualität
         hauptsächlich beeinträchtigen, wurden der Mangel
         an öffentlichen Begegnungsräumen und
         Grünflächen im dicht überbauten Quartier, die
         starke Dominanz des öffentlichen Raums durch das Auto
         (fahrend und stehend) und das Fehlen sicherer und
         attraktiver Verbindungswege für Nichtmotorisierte jeden
         Alters identifiziert. 
         
         (Seitenanfang)
          
         
         4. Zusammfassung der Ergebnisse 
          
         
         Die Teilnehmenden der Konsens-Konferenz einigten sich auf
         folgende Massnahmen: 
         
         
         
         
           
         a. Grundgedanke 
         
         Die vorgeschlagenen Einzelmassnahmen sind als Bestandteile
         eines Gesamtkonzeptes zu verstehen, welches von der Idee der
         Vernetzung geleitet ist und anstrebt, das St. Johannquartier
         als Einheit erlebbarer zu machen: Mit der Gesamtheit der
         Massnahmen soll die Verbundenheit verschiedener Bereiche des
         Quartierlebens (wirtschaftlich, sozial, kulturell etc.) zum
         Ausdruck kommen. Konkret soll mit einem Netz sicherer und
         attraktiver Wege Frei- und Grünräume, Schule,
         Wohnen etc. so verbunden werden, dass man sich gerne im
         Quartier bewegt und aufhält. Dieser Gedanke soll auch
         bei einer schrittweisen Realisierung der Massnahmen
         massgeblich sein.
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen) 
         
         b. Gewinnen und Begrünen von
         Freiräumen durch Umgestaltung von Strassenraum und
         bestehenden Plätzen 
         
         Aufwertung öffentlicher Plätze in ihrer
         Funktion als Spiel- und Begegnungsraum und vielseitig
         nutzbare Freiräume durch Begrünung und
         Verkehrsberuhigung (Naturnahe Bepflanzung möglichst in
         entsiegelten Boden, Schaffung von verkehrsfreien/-armen
         Freiräumen unter Einbezug angrenzender Strassen in die
         Platzgestaltung etc.). 
         
         Ausgewählte Kreuzungen sollen wieder als Plätze
         nutzbar werden durch bewohnerfreundliche Gestaltung,
         Durchfahrt nur im Schritttempo etc. 
         
         Vorschlag: St. Johannsring/Mittlere Strasse und
         Mülhauserstrasse/Vogesenstrasse. 
         
         Bereits bestehende Plätze sollen geöffnet und
         aufgewertet werden. 
         
         Vorschlag: Hebelplatz und St. Johannsplatz
         (südlicher Teil). 
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen) 
         
         c. Aufwertung und Begrünung von
         privatem Raum: Hinterhöfe, Fassaden, Vorgärten 
         
         Förderung privater Initiativen für
         Aufwertungs- und Begrünungsmassnahmen in
         Hinterhöfen, Fassaden und Vorgärten durch den
         Staat (Schaffung günstiger Rahmenbedingungen, Beratung,
         bessere Kommunikation bestehender Angebote (zum Beispiel
         Beratung/ Unterstützung für
         Fassadenbegrünungsprojekte), Förderung einer
         Öffnung von Parzellengrenzen zur besseren Nutzung von
         Hinterhöfen als Begegnungsräumen etc). 
         
         d. Begegnungsstrassen - Strassenraum
         für Alle! 
         
         Umgestaltung von ausgewählten
         nichtverkehrsorientierten Quartierstrassen in
         Begegnungsstrassen: durch eine gleichberechtigte Aufteilung
         des Strassenraums für die anwohnerorientierte wie
         für die verkehrsorientierte Nutzung soll die Dominanz
         des fahrenden und ruhenden Verkehrs aufgehoben und mehr Raum
         für Begegnung und Spiel geschaffen werden
         (Begegnungsstrassen sind kostengünstigere Varianten der
         Wohnstrasse, da sie keine teuren baulichen Massnahmen
         erfordern; eingeführt beispielsweise in Bern und Thun).
          
         
         Vorgeschlagene Strassen: Vogesenstrasse;
         Mülhauserstrasse (Abschnitt Elsässerstrasse/
         Dreirosenbrücke); Klingelbergstrasse (Abschnitt
         Pestalozzistrasse - St. Johannsring); Wasserstrasse,
         Herbstgasse und Hebelstrasse (Abschnitt zwischen Hebelplatz
         und St. Johannsring). 
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen) 
         
         e. Sichere Verbindungswege und sichere
         Strassenübergänge für Nichtmotorisierte im
         Quartier 
         
         Schaffung eines Netzes an sicheren Verbindungswegen und
         Übergängen insbesondere dort, wo
         nichtverkehrsorientierte Strassen verkehrsorientierte
         schneiden. Dies ermöglicht es, zum Beispiel sicher zur
         Schule oder zu den Grünzonen am Quartierrand zu
         gelangen. Fussgängerfreundliche Gestaltung der
         Übergänge (keine Unter- oder
         Überführungen, keine langen Wartezeiten für
         Fussgänger an Ampeln etc.). 
         
         Auswahl zu sichernder Strassenübergänge:
         Spitalstrasse bei Abzweigung der Pestalozzistrasse,
         Elsässerstrasse beim St. Johannstor, St. Johannsring
         bei Vogesenstrasse und bei Lothringerstrasse; Vogesenstrasse
         und Lothringerstrasse bei Gasstrasse; Mülhauserstrasse
         bei Elsässerstrasse; Fabrikstrasse bei Voltastrasse,
         Kraftstrasse bei Hüningerstrasse. 
         
         Insbesondere zu sichernde Verbindungswege: Lothringer-
         und Vogesenstrasse sowie St. Johannsring, da diese Strassen
         sind nicht (mehr) primär verkehrsorientiert und auf
         ihnen das gesamte Quartier durchquert werden kann. 
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen) 
         
         f. Weitere Massnahmen im
         Verkehrsbereich 
         
         f 1. Parkregime auf
         der Allmend 
         
         Reduzierung des Anteils von frei verfügbaren weissen
         Parkplätzen im Quartier zugunsten des Anteils von
         blauen Parkplätzen und in beschränktem Ausmass von
         gebührenpflichtigen Kurzparkplätzen (für
         Quartierläden, Güterumschlag), um den
         Parksuchverkehr zu vermindern. 
         
         f 2. Verbesserungen
         im Tempo-30 Regime 
         
         Behebung von Mängeln bei der bisherigen Umsetzung des
         Tempo-30 Konzepts (zu schematische Einführung, keine
         effektive Geschwindigkeitsreduktion, statt dessen
         erhöhte Unfallgefahr (zum Beispiel durch Entfernung der
         Signalisation an Stoppstrassen und Fussgängerstreifen);
         Weitere Mängel sind in einer an den Grossen Rat
         eingereichten Petition betreffend Verkehrsberuhigung und
         Sicherheit im St. Johannquartier aufgeführt. 
         
         f 3. Entlastung der
         Quartierstrassen vom Durchgangsverkehr 
         
         Durch unmissverständliche und deutliche Signalisation
         ist quartierfremder Durchgangsverkehr über
         verkehrsorientierte Strassen zu lenken und von
         nichtverkehrsorientierte Wohnquartier-Strassen fernzuhalten.
         Verhinderung eine Durchfahrt des Schwerverkehrs über
         verkehrsorientierte Quartierstrassen (als Abkürzung zu
         weiter entfernten Zielen) statt über die Autobahn. Die
         Zufahrt für Kunden und Gewerbe ist zu
         gewährleisten. 
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen) 
         
         f 4. Mehr
         Abstellplätze für Velos auf Allmend 
         
         Bereitstellung von zusätzlichen Veloabstellplätzen
         bei den Zentren öffentlicher Aktivitäten im
         Quartier, da mit den Verkehrsberuhigungsmassnahmen das
         Velofahren sicherer und attraktiver wird. 
         
         f 5.
         Pendlerparkplätze 
         
         Bereitstellung von gut signalisierten
         Pendlerparkplätzen im Umfeld der Autobahnausfahrt Basel
         Nord und von Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel
         (in genügender Zahl, auch ausserhalb der Arbeitszeiten
         geöffnet), beispielsweise in leerstehenden
         Industriebauten. 
         
         f 6. Verbesserungen
         für den Öffentlichen Verkehr
         (ÖV) 
         
         Weiträumig besserer Anschluss des St. Johannquartiers
         an den ÖV. 
         
         Weiterverfolgung der Bemühungen zum Anschluss des
         Bahnhofs St. Johann an innerstädtischen ÖV und zur
         grenzüberschreitenden Verlängerung von Tram- und
         Buslinien (zum Beispiel mit Park & Ride-Angebot). 
         
         Kapazitätsanpassung des ÖV an den Pendlerverkehr.
          
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen) 
         
         f 7. Schlussbemerkung
         zu den Massnahmen im Verkehrsbereich 
         
         Die vorgeschlagenen Massnahmen im Verkehrsbereich zielen auf
         eine Verlagerung des Verkehrs auf verkehrsorientierte
         Strassen ab. Längerfristiger Wunsch ist, den Verkehr
         auch auf diesen Strassen mit entsprechenden Massnahmen zu
         reduzieren. 
         
         5. Anmerkung 
         
         Dem ausführlichen Schlussbericht der
         Konsens-Konferenz liegt ein Quartierplan bei, aus dem die
         räumliche Vernetzung der einzelnen Massnahmen
         hervorgeht. 
         
         (Seitenanfang, Übersicht der
         Massnahmen)
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