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Rolf Plattner: "Basel braucht Grosswohnungen"
Universität und "Werkstadt Basel"
vks. "Jetzt müssen sich alle mit dem Sonderfall Basel auseinandersetzen",
ist Rolf Plattners Reaktion auf den Prozess "Werkstadt Basel".
Der frühere Leiter des Amtes für Kantons- und Stadtplanung arbeitet
als Berater und ist Lehrbeauftragter für Stadt- und Raumplanung
an der Universität Basel. "Bei der Auseinandersetzung wird man
feststellen, dass der Sonderfall nicht nur Stärken hat, sondern
auch Schwächen."
Als Stärke des Kantons Basel-Stadt wertet Plattner die Überschaubarkeit
und die damit verbundene Konsensfähigkeit der Bevölkerung. "Zu
den Schwächen gehört, dass Basel ein völlig falsches Wohnungsangebot
bezüglich den Zielsetzungen des Regierungsrates für ?Werkstadt
Basel? hat. Wenn wir in Basel eine Bevölkerungsstruktur wollen,
die im schweizerischen Durchschnitt liegt, müssen wir auch ein
Wohnungsangebot haben, das diese und neue Bedürfnisse einigermassen
berücksichtigt. Basel hat heute 15 000 bis 20 000 Kleinwohnungen,
das sind Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen, zuviel. Im Gegenzug brauchen
wir 20 000 bis 25 000 mehr Grosswohnungen ab vier Zimmern."
Dieser Umbau kann nach den Ausführungen von Plattner nicht kurzfristig
realisiert werden. Deshalb müsse der Kanton gleichzeitig in verschiedenen
weiteren Bereichen nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen: "Bei
jedem Entscheid auf der politischen Ebene braucht es eine ?Werkstadt
Basel?-Verträglichkeitsprüfung, die nachweist, dass das zur Diskussion
stehende Geschäft den Zielsetzungen des Regierungsrates bezüglich
der Förderung der Attraktivität der Stadt entspricht."
Es seien viele Ideen vorhanden, zu deren Verwirklichung dem Kanton
die finanziellen Mittel fehlen, sagt Plattner. "Bedauerlich war,
dass die Überbauung des Schwarzparks abgelehnt wurde. Die geplante
Wohnsiedlung wäre eine Möglichkeit gewesen, um gute Steuerzahler
in die Stadt zurückzuholen, ganz im Sinne der Ziele des Regierungsrates."
Rolf Plattner, Lehrbeauftragter für Stadt- und Raumplanung an
der Universität Basel.
(Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Basler Zeitung; copyright
Basler Zeitung 1997)
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